Seht! Aus den finsteren Tiefen der südlichen Ozeane beschwört das australische Doom Trio OCEANLORD mit seinem Debütalbum "Kingdom Cold" ein Tentakel-bewehrtes urzeitliches Monster herauf. Brutzelnde Gitarren mit einer fetten Extraportion Fuzz und einer knusprigen Kruste werden als leckerer Doom-Sound serviert. Die Songs, deren Tempo von sehr langsam über langsam bis hin zu Mid-Tempo mit gelegentlichen Energieausbrüchen reicht, sind felsenfest im Boden dieses klassischen Metal-Genres verankert. OCEANLORD weisen Spuren sowohl der amerikanischen als auch der britischen und schwedischen Doom-Schule auf, wobei der saubere Gesang etwas in Richtung der Nordeuropäer tendiert. Doch unter der Oberfläche der altehrwürdigen Doom-Elemente lauert eine zusätzliche Schicht von dunkler musikalischer Materie in den Songs der Australier. Das ist kein Zufall, denn OCEANLORD lassen sich ganz offen vom Horror-Genre und insbesondere von Howard Phillips Lovecrafts Werken inspirieren. OCEANLORD kamen im Jahr 2019 in Melbourne auf die Welt, als sich Bassist Jason Ker mit Gitarrist und Sänger Peter Willmott in einer Bar traf, um über Arbeit, Familie, Sterblichkeit und die Hölle der Firmenwelt zu reden. Schnell drehte sich das Gespräch aber um Musik und das Duo, das aus unterschiedlichen musikalischen Richtungen kam, fand eine gemeinsame Basis im Doom. Diese Leidenschaft teilt auch Schlagzeuger Jon May, der etwas später das Trio vervollständigte. OCEANLORDs anfänglicher Sound war urwüchsig und getragen, mit einem Hauch von Melodie unter fetten Sludge-Riffs. Im Proberaum sprudelten bald die Ideen und im Jahr 2020 erschien als erstes Lebenszeichen ein Demo, das in der Doom-Szene schnell für Aufsehen sorgte. Während der dramatischen 263 Tage, in denen Melbourne komplett in den Lockdown ging, baute sich Peter ein Heimstudio und OCEANLORD nahmen im Jahr 2022 ihr Debüt auf. Warnung: "Kingdom Cold" ist ein prächtiges Monsteralbum, das den Doom in dunkle, bisher noch unerforschte Tiefen führt.